Zwar sei es schön, wenn möglichst viele Menschen teilnehmen, doch sei die Anzahl letztlich nicht entscheidend: „Wichtig ist, dass wir deutlich machen, wofür wir auf die Straße gehen“, sagt Seelos. Es sei klar, dass der CSD in den ländlichen Regionen nicht mit den großen Paraden in Frankfurt oder Kassel vergleichbar sei, doch gehe es um die Botschaft. Und damit die auch ankommt, hat er Gastredner geladen. So wird in Homberg Jonas Schmidt sprechen. Der Moderator und Schauspieler ist einer der führenden LGBTIQ*-Aktivisten (siehe Hintergrund).
Und in Fritzlar gehört die aus der Stadt stammende und mittlerweile in Hamburg lebende Drag-Queen Ludmilla zu den Rednern. Seelos selbst will vor allem auf drei Themen eingehen: „Die Diskriminierung von schwulen und bisexuellen Männern bei der Blutspende, auf queerfeindliche Übergriffe und auf rechte Gewalt.“. Begeistert ist Seelos vor allem von der Zusammenarbeit mit der Stadt Fritzlar. „Das war das Netteste und Offenste, was ich bislang erlebt habe“, sagt er. Das sei nicht selbstverständlich. „Es gibt Städte, die uns Steine in den Weg legen“, betont Seelos. (Maja Yüce)